Katzen füttern

Bevor das Kätzchen tatsächlich bei Ihnen einzieht, sollten Sie sich über das Thema Katzen füttern bereits Gedanken gemacht haben. Ist der Familienzuwachs noch so klein, dass er Kittenfutter benötigt oder kann er bereits Nahrung für erwachsene Tiere zu sich nehmen? Dachten Sie eher an Trocken- oder Nassfutter? Unabhängig davon, wofür Sie sich entscheiden, sollte davon bereits etwas im Haus sein, wenn Sie das Katzenbaby oder die Katze mitbringen.

Sanfter Übergang beim Katzen füttern

Das neue Familienmitglied lebt sich am leichtesten ein, wenn Sie auch futtertechnisch für einen möglichst nahtlosen Übergang sorgen. Verantwortungsvolle Züchter werden Sie genau darüber informieren, was Ihr Katzenbaby bisher zu fressen bekommen hat, gibt Ihnen vielleicht sogar ein Probepäckchen mit. Knüpfen Sie daran an, auf jeden Fall für die erste Zeit.

Wenn Sie einer Katze aus schwierigen Verhältnissen ein neues Zuhause bieten, werden Ihnen die Tierheim-Mitarbeiter Ratschläge bezüglich des passenden Futters geben. Weitere Ansprechpartner zum Thema Ernährung sind die Tierärzte.

Das richtige Futter für Katzen (babys)

Katzenbabys brauchen natürlich eine andere Ernährung als erwachsene Tiere. In den ersten Lebenswochen bekommen sie über die Muttermilch, alles, was sie benötigen. Ungefähr ab einem Alter von vier Wochen fangen die Kleinen an, sich für das Futter im Napf der Katzenmama zu interessieren. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, ihnen ein Junior-Alleinfuttermittel anzubieten. Dieses erhalten sie in der Regel bis sie etwa acht Monate alt sind. Vorher sind sie auf einen anderen Nährstoffmix als im normalen Katzenfutter enthalten angewiesen. Außerdem halten die Milchzähnchen nicht allem stand.

Für kleine und große Fellnasen gilt gleichermaßen: Das verwendete Futter muss alle benötigten Nährstoffe enthalten. Dazu ist es absolut wichtig, den Tieren hauptsächlich ein Alleinfuttermittel zu geben. Nur dieses stellt eine vollwertige Ernährung dar. Alle anderen Futtermittel, die nicht diese Bezeichnung tragen, können nur ergänzend oder zwischendurch verabreicht werden.

Katzen trocken oder nass füttern?

Beide Futterarten besitzen Vor- und Nachteile. Wenn keine gesundheitlichen Probleme oder andere gewichtige Faktoren dagegen sprechen, bietet sich eine Mischfütterung an. Denn die jeweiligen Vorzüge beim Katzen füttern kommen im Familien- und Berufsalltag auch mitunter aus ganz pragmatischen Gründen zum Tragen.

Vor- und Nachteile von Trockenfutter

Trockenfutter bringt in erster Linie Vorteile für die Katzenhalter: Es riecht nicht so penetrant wie Nassfutter und verdirbt nach dem Öffnen nicht so schnell. Dank höherer Konzentration gibt es weniger Mengen zu schleppen und es entsteht deutlich weniger Verpackungsmüll.

Für die Katze ergibt sich der Vorteil, dass sie zwischendurch immer wieder etwas von dem herumstehenden Trockenfutter knabbern kann, was ihrem Fressverhalten entgegenkommt. Besonders empfiehlt sich das für Haushalte, in denen nicht ständig jemand da sein kann.

Trockenfutter wirkt sich zudem positiv auf die Zahngesundheit aus. Da die Katzen das knusprige Futter erst zerkleinern müssen, wird eine erhöhte Speichelbildung angeregt, die Zahnsteinbildung hemmt.

Das größte Problem hingegen beim Trockenfutter besteht in der mangelnden Flüssigkeitszufuhr. Da es im Gegensatz zum Nassfutter kaum Wasser enthält, müssen mit Trockenfutter ernährte Katzen viel mehr trinken. Das machen sie jedoch oft genug einfach nicht, selbst wenn man ihnen ständig frisches Wasser anbietet. In letzter Konsequenz kann dies zu Harnsteinen und ernsthaften Nierenerkrankungen führen.

Durch den Entzug von Wasser weist Trockenfutter eine wesentlich höhere Energiedichte als Nassfutter auf. Das heißt, bei gleicher Menge nehmen die Katzen damit vergleichsweise viel mehr Kalorien zu sich. Das wirkt sich bei Tieren, die ohnehin zu Übergewicht neigen, fatal aus.

Vor- und Nachteile von Nassfutter

Nassfutter sagt den allermeisten Katzen zu. Unabhängig vom Geschmack muss es nicht erst zerkaut werden, sondern lässt sich ohne Mühe schlabbern. Der Wasserhaushalt einer gesunden Mieze ist damit in der Regel gleich mitgedeckt. Da die kalorienfreie Flüssigkeit dazu beiträgt, den Hunger zu stillen, nimmt die Katze zudem insgesamt weniger Energie zu sich.

Nachteile gibt es ausschließlich für die menschlichen Bewohner des Katzenhaushalts: Viele Sorten riechen für unsere Nasen etwas streng. Außerdem müssen wir größere Mengen einkaufen und umweltschädliche Verpackungen entsorgen.

Sehr unpraktisch ist es außerdem, dass Nassfutter nicht lange stehenbleiben kann. Einmal im Napf verdirbt es schnell, zumal im Sommer, wenn dann auch noch Fliegen ihre Eier darauf ablegen. Angebrochene Dosen lassen sich im Kühlschrank zwei bis drei Tage aufbewahren. Keinesfalls aber darf die Katze das Futter direkt aus der Kühlung bekommen. Es muss vorher auf Zimmertemperatur kommen, was sehr hungrige Stubentiger nicht unbedingt mit Verständnis aufnehmen

Die Mischung macht’s

Ziehen Sie selbst Katzenbabys auf, sollten Sie von Anfang an die Kleinen an beide Futterarten gewöhnen. Denn in den ersten Lebenswochen erfahren die Kätzchen ihre Futterprägung (s. auch Katzenbabys aufziehen). Was sie in dieser Phase noch nicht kennenlernen, nehmen sie später unter Umständen nur schwer an. Vielleicht wird die erwachsene Katze aber eines Tages krank und muss zur Genesung ein bestimmtes Futter zu sich nehmen. Ihr dann auf die Schnelle ein ungewohntes Futter schmackhaft zu machen, gestaltet sich nahezu unmöglich.

Aus den oben genannten vor- und nachteiligen Gründen liegt es nahe, auch für erwachsene Katzen eine „Mischkost“ beizubehalten. Bei Tieren, die sich nicht zum Trinken animieren lassen und nierenkranken Katzen sollten sie Trockenfutter allerdings auf ein Minimum reduzieren.

Wie sieht gesunde Katzennahrung aus?

Gesunde Katzennahrung bedeutet wie oben erwähnt in erster Linie, dass alle erforderlichen Nährstoffe in der richtigen Menge enthalten sind. Das ist nur in Alleinfuttermitteln der Fall. Während sich bei Trockennahrung der Unterschied zwischen Leckerchen und Vollfutter in der Regel leicht erkennen lässt, muss man bei Nassfutter genau hinsehen. Bei all den Döschen und Schälchen im Handel sollte man genau auf die Bezeichnung und Fütterungsempfehlungen achten. Alles, was laut Verpackung als Ergänzung zum eigentlichen Futter gedacht ist, sollte wirklich nur zwischendurch in den Napf kommen.

Zudem gibt es in den einzelnen Futterkategorien auch noch Qualitätsunterschiede. Generell schneidet Premiumfutter aus dem Fachhandel in dieser Hinsicht besser ab als Futter aus Supermarkt und Discounter. Welches Futter qualitatitv am besten ist, erschließt sich dem Laien allerdings nicht ohne Weiteres. Manche Zusatzstoffe, die auf uns befremdlich wirken, ergeben im Katzenfutter durchaus Sinn. Lassen Sie sich am besten vom Züchter oder Ihrem Tierarzt beraten, was für Ihre Katze das Beste ist.

So wie wir uns auch nicht ausschließlich von Bio-Gemüse ernähren, müssen auch Katzen nicht nur Gesundes futtern. Zwischendurch darf es ein Leckerchen oder ein köstliches Tütchen sein. Es bietet sich allerdings an, diese Häppchen nach einem festen Ritual oder nur zu bestimmten Anlässen zu geben (s. auch Katzen erziehen). Auf diese Weise versteht die Katze, dass es nicht zum Sattwerden, sondern etwas als Belohnung gedacht ist.

Ist Barfen beim Katzen füttern erste Wahl?

Bei den Hunden fing es an, seit etwa 20 Jahren ist BARFen auch in der Katzenhaltung ein Thema. Der Begriff BARF stand ursprünglich für „Born Again Raw Feeders“ (dt: wiedergeborene Rohfütterer), danach für „Bones and Raw Foods“ (dt: Knochen und rohes Futter). Im Deutschen hat sich diese verständliche Formel durchgesetzt: B(iologisch) A(rtgerechtes) R(ohes) Futter.

Die Grundüberlegung für diesen Ernährungstrend lag in der Tatsache, dass Wölfe und Wildkatzen wesentlich seltener von Krankheiten befallen werden als ihre gezähmten Verwandten. Die Lösung sah man damals darin, auch den Haustieren ausschließlich rohes Fleisch zu verabreichen. Inzwischen weiß man, dass dies bei Hund und Katze zu Mangelerscheinungen führt.

Artgerecht und natürlich?

Keine Katze erlegt selbst einen Truthahn oder gar eine Kuh, bestenfalls ein Huhn. Sollte sie letzteres an einem sehr guten Tag tatsächlich zwischen ihre Krallen bekommen, wird sie es mit Sicherheit nicht filetieren. Soviel dazu, wie „natürlich“ einige der beim BARFen gängigen Fleischsorten sind.

Ein simples Stück Rohfleisch enthält dann beileibe auch nicht alles, was eine Katze braucht. Nun verschmäht zwar jede Samtpfote, die etwas auf sich hält, Gemüse. Als reiner Fleischfresser nimmt sie das nur in äußersten Notfällen ins Mäulchen. Über ihre (natürlichen) Beutetiere, die durchwegs aus Vegetariern bestehen, nimmt sie aber dennoch einiges an pflanzlicher Nahrung auf. Zudem sorgen Nährstoffe in mitverspeisten Fellen, Krallen etc. für die optimale Versorgung der Katze.

Will man seinen Stubentiger also möglichst natürlich und artgerecht füttern, müsste man auf echte Beutetiere zurückgreifen. Erste Wahl sind selbstverständlich Mäuse. Findige Anbieter führen denn auch gewolfte oder naturbelassene Mäuse als Tiefkühlware in ihrem Sortiment. Alternativ bekommen Sie auch gefrorene Komplett-Menüs. Sie sind mit dem Zusatz „BARF-Alleinfuttermittel für erwachsene Katzen“ gekennzeichnet.

Für Katzen kochen?

Der Gedanke ist sicher sehr charmant: liebevoll mit ausgesuchten Zutaten das Mahl für die Katze selbst zubereiten. Der große Vorteil dabei besteht darin, dass Sie auf diese Weise genau wissen, was sich im Futter befindet. Der Nachteil: Man muss sich wirklich sehr gut auskennen, damit die selbstgekochte Nahrung allen gesundheitlichen Anforderungen entspricht. Sehr aufwendig gestaltet es sich außerdem.

Falls Sie sich davon nicht abschrecken lassen möchten, sollten Sie sich Rezepte von Profis besorgen. Eine kleine Auswahl von möglichen BARF-Zutaten für das eigene Katzenmenü finden Sie auf der Seite des Verbands Deutscher Tierheilpraktiker.

FAZIT ZUM BARFen

Es ist eine schöne Vorstellung, die Katze möglichst artgerecht zu füttern. Wesentlich wichtiger als eine „natürliche“ Ernährungsweise ist jedoch, dass das Tier alle erforderlichen Nährstoffe bekommt. Das garantieren Ihnen alle Alleinfuttermittel – egal, ob Trockenfutter, Nassfutter oder BARF-Menüs.

Wenn BARFen richtig umgesetzt wird, kann es Vorteile gegenüber der herkömmlichen Katzenfütterung haben, das aber vor allem dann, wenn Unverträglichkeiten vorliegen. Keinesfalls aber sollten Sie einfach drauf los BARFen – hier lauern einfach zu viele Fehlerquellen. Gehen Sie nach einem professionell erstellten Ernährungsplan vor. Und: Für alle noch nicht ausgewachsenen Kätzchen ist BARFen tabu.

Wieviel soll man Katzen füttern?

Wieviel Futter eine Katze pro Tag benötigt, hängt unter anderem von ihrer Rasse, ihrem Alter, ihrem Gewicht und ihrer Aktivität ab. Generell neigen Katzenbesitzer eher dazu, ihren Lieblingen zuviel Futter anzubieten.

Katzen schlingen zwar nicht so wie Hunde alles auf einen Rutsch in sich hinein, sondern gehen lieber immer wieder mal an ihren Napf. Dadurch kommt oft genug mehr zusammen, als gut für die Fellnase ist. Hat sich die Katze erst einmal ein Pölsterchen angefuttert, ist es für sie meistens nicht so einfach, wieder davon runterzukommen.

Doch welche Menge ist nun angemessen? Man geht davon aus, dass für eine durschnittliche Katze etwa 350 Gramm Futter ausreichen. Die herkömmliche Nassfutterdose hat 400 Gramm, was bei dieser Vorgabe schon zuviel wäre. Zudem müssen auch verabreichte Leckerchen miteinberechnet werden. Wer mehrere Katzen hat, kann auch nicht immer genau feststellen, wieviel jede einzelne von ihnen zu sich nimmt. Schließlich wird ja auch gerne am fremden Napf genascht.

Als grobe Richtlinie finden Sie im Internet Futtermengenrechner wie beispielsweise hier. Um auf Nummer sicher zu gehen, welche Menge für Ihre Katze passt, lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten.

Wie soll man kranke Katzen füttern?

Manche Erkrankungen erfordern eine Diät. Da Sie in diesem Fall vermutlich ohnehin mit einem Tierarzt in Verbindung stehen, wird dieser Ihnen auch Empfehlungen für das passende Futter mit auf den Weg geben.

Mitunter haben Katzen auch Leiden, die auf den ersten Blick nichts mit der Ernährung zu tun haben. Oft lässt sich jedoch durch das richtige Futter das allgemeine Wohlbefinden verbessern und manchmal auch die Ursache bekämpfen. Für solche Fälle gibt es Fachtierärzte für Ernährung. Sie sind auch der perfekte Ansprechpartner für die optimale Futterzusammensetzung, wenn Sie selbst für Ihre Katze kochen oder BARFen wollen.

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