Katzenbaby aufziehen, das sollten Sie wissen

Was Sie wissen sollten.

Kitten brauchen viel Aufmerksamkeit, Pflege und Liebe. Das bedeutet für die (künftigen) Katzenbesitzer, dass sie einiges an Zeit – und auch Geld – investieren müssen. Bevor es mit dem Katzenbabys aufziehen ernst wird, sollten angehende „Katzeneltern“ deshalb kritisch ihre Voraussetzungen prüfen.

Katzenbabys aufziehen – Voraussetzungen

Unüberlegte Entscheidungen können zu unzufriedenen Samtpfoten und/oder überforderten Katzenhaltern führen. Wer sich die folgenden Fragen ehrlich beantwortet, macht den ersten Schritt zu einer glücklichen Mensch-Tier-Beziehung.

  • Sind alle in der Familie dafür? Leben Personen im selben Haushalt, die Katzen nicht mögen oder gar eine Allergie haben? Beides wäre ein absolutes Ausschlusskriterium. Im Idealfall freuen sich alle auf das neue Familienmitglied. Wer nur halbherzig mitzieht, reagiert oft genervt, wenn das Zusammenleben nicht immer nach Plan verläuft. Das ist weder für den betroffenen Menschen noch für die Katze schön.

  • Steht genügend Zeit zur Verfügung? Der zeitliche Aufwand wird oft unterschätzt. Sind die Katzenbabys noch klein, muss immer jemand zu Hause sein, vor allem in der Eingewöhnungsphase. Doch auch erwachsene Katzen nehmen Zeit in Anspruch. Die sollte die Hauptbezugsperson dann auch erübrigen können. Sind alle in der Familie meistens unterwegs, sollte man sich am besten überhaupt kein Haustier anschaffen.

  • Gibt es ausreichend Platz? Große Räume mit vielen Spiel- und Ruhemöglichkeiten, dazu ein gesicherter Außenbereich – das ist der Traum einer jeden Katze. Es geht natürlich auch eine Nummer kleiner. Allerdings muss das Katzenbaby genügend Bewegungsraum und einen Rückzugsort haben. Wer ohnehin beengt wohnt, tut sich und auch dem Tier keinen Gefallen.

  • Komme ich mit den Kosten zurecht? Neben dem Anschaffungspreis (bei einer Rassekatze vom Züchter in der Regel ab 1000 Euro aufwärts) sind auch laufende Kosten einzukalkulieren: Erstausstattung, Futter, Katzenstreu, Tierarzt und eventuell eine Versicherung (s. XXX).

  • Steht Ersatz bereit? Selbst die fürsorglichsten Katzenbesitzer wollen auch mal in den Urlaub fahren oder können sich aus einem anderen Grund zeitweilig nicht um ihre Lieblinge kümmern. Es sollte deshalb bereits im Vorfeld dafür gesorgt sein, dass jemand in der näheren Umgebung wohnt, der die Katzen versorgen kann.

  • Bin ich gelassen genug? Katzen schenken uns Entspannung. Eine gewisse Grundgelassenheit braucht man allerdings schon, bevor die Kätzchen einziehen. Da kommt schon mal einiges durcheinander und geht manches kaputt. Das kleine (oder auch große) Geschäft kann in der Anfangszeit mitunter etwas neben dem Katzenklo landen. Bekommt man bereits bei einem herumfliegenden Katzenhaar Schnappatmung, sind vielleicht Goldfische die bessere Wahl.

Haben Sie alle Fragen mit Ja beantwortet, bringen Sie die besten Voraussetzungen für ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch und Tier mit. Doch wie geht es beim Katzenbabys aufziehen weiter? Sie können eine Menge dafür tun, dass sich Ihre Kitten von Anfang an bei Ihnen wohlfühlen. Wie das im Einzelnen aussieht, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Grundausstattung zum Katzenbabys aufziehen

Damit Sie sich bei der Ankunft voll auf die neuen Familienmitglieder konzentrieren können, sollte alles Nötige bereits vorhanden sein. Es gibt ein paar Dinge, die müssen unbedingt sein. Manches ist nur angenehmes Beiwerk und wieder anderes kann noch ein bisschen warten. Die Reihenfolge in unserer Auflistung entspricht in etwa den Dringlichkeitsstufen.

Transportkorb oder -box

Als erstes müssen Sie Ihre Kätzchen ja nach Hause bringen. Wenn der Züchter nicht gerade um die Ecke wohnt, erfolgt der Transport wahrscheinlich im Auto. Dafür ist eine stabile und sichere Transportbox beziehungsweise Korb nötig. Katzenbabys passen durchaus gemeinsam in eine einzige Kiste. Das gibt ihnen zudem nach dem Abschied aus ihrer gewohnten Umgebung sowie der Trennung von Mutter und Geschwistern zudem ein besseres Gefühl. Später ist immer noch Zeit, eine weitere Box anzuschaffen.

Trink- und Fressnäpfe

Ebenfalls ein absolutes Muss. Das Design interessiert die Katze dabei nicht, sondern ist Ihrem Geschmack überlassen. Worauf Sie jedoch achten sollten: Damit die Mieze beim Schlabbern nicht die Schüssel durch die ganze Küche schiebt, muss diese fest stehen. Das tut sie entweder mit einem rutschfesten Untergrund oder weil sie so schwer ist, dass sie sich nicht vom Fleck bewegt. Außerdem muss der Napf möglichst flach und vor allem mit einem niedrigen Rand sein. Sonst kommen die Kätzchen nicht ans Futter ran. Auch viele der ausgewachsenen Katzen bevorzugen solche Näpfe.

Katzenklo

Achten Sie bei der Auswahl des Katzenklos auf einen niedrigen Einstieg, da die Kitten ja noch nicht so hohe Beine haben. Bei besonders großen Rassekatzen wie Maine Coon oder Norwegische Waldkatze sollte die Toilette etwas geräumiger ausfallen.

Schlafplatz und Rückzugsmöglichkeit

Beides brauchen Katzen unbedingt. Ob man dafür unbedingt gleich am Anfang Geld ins Zoofachgeschäft tragen muss, sei dahingestellt. Denn jede noch so gut gemeinte Kuschelhöhle und jedes noch so liebevoll ausgewählte Körbchen kann ignoriert werden. Vielleicht wirkt beispielsweise der Bettvorleger viel attraktiver. Zu Beginn reicht deshalb auch eine weiche Decke, die Sie dem Kätzchen anbieten. Beobachten Sie Ihren Neuankömmling genau, was er zum Schlafen bevorzugt und wo er sich gerne zurückzieht, wenn er seine Ruhe haben möchte. Entsprechend dieser Neigungen können Sie dann gezielt einkaufen.

Kratzgelegenheit

Katzen müssen ihre Krallen wetzen. Die beste Lösung dafür ist ein Kratzbaum, der überdies auch noch zum Klettern und Dösen einlädt. Sie müssen allerdings nicht gleich beim Einzug der Kitten mit einem deckenhohen Prachtexemplar aufwarten. Vielmehr lohnt es sich auch hier, erst einmal die Vorlieben herauszufinden und dann einen passenden Baum zu wählen. Bis dahin genügt ein halbhoher Kratzbaum oder auch lediglich ein Kratzbrett.

Pflegezubehör

Manche Rassen muss man ab und an, manche täglich bürsten. Das klappt am besten, wenn man die Kätzchen von Anfang an daran gewöhnt. Kurzhaarige Katzen genießen dieses Ritual meistens. Bei mittel- bis langhaarigen Rassen ziept es mitunter, so dass sich hier die Begeisterung in Grenzen hält. Achten Sie darauf, eine Bürste zu wählen, die auch das lose Unterhaar entfernt. Auch an die Zahnbürste oder einen Fingerling sollten Sie Ihre Kleinen möglichst gleich heranführen.

Zudem sollten Sie ein Erste-Hilfe-Paket und eine Zeckenzange beziehungsweise -karte in die Grundausstattung mitaufnehmen. Weiteres Pflegezubehör benötigen Sie bei jungen gesunden Tieren im Normalfall nicht.

Spielzeug für Katzenbabys

Es ist sehr wichtig gerade für Kitten, ihren Spieltrieb auszulösen. Das sollten die Halter auch unbedingt fördern. Nicht zwangsläufig ist dafür aber explizites Katzenspielzeug nötig. Zum Einsatz kommen kann alles, was dem Kätzchen gefällt und ihm nicht schadet. Möchten Sie doch etwas kaufen, achten Sie darauf, dass Kauspielzeug dem zarten Babykatzenkiefer nichts anhaben kann. Was Katzen und ihren Menschen meistens sehr viel Spaß macht, sind Angel-Spielzeuge. Die lassen sich jedoch auch problemlos durch eine simple Schnur ersetzen.

Zuhause katzensicher machen

Katzensicher machen bedeutet zweierlei. Einerseits geht es darum, Gefahrenquellen für die Katze zu beseitigen. Das können offen herumliegende Kabel, lose hängende Schnüre und gekippte Fenster sein. Nehmen Sie unter diesem Aspekt Ihre Wohnung genauestens unter die Lupe. Bedenken Sie dabei, dass Babykatzen manche Entfernungen und Höhenunterschiede noch nicht so gut abschätzen können wie erwachsene Tiere. Auch ein Sprung aus dem ersten Stock läuft entgegen der landläufige Meinung nicht immer glimpflich ab. Zudem findet sich eine reine Wohnungskatze nicht gut zurecht, wenn sie sich plötzlich nach draußen katapultiert. Sie sollten also den Balkon entsprechend sichern oder dafür sorgen, dass die Katze nicht auf den Balkon gelangen kann.

Zum anderen besitzen Sie vielleicht einige Dinge, die ihnen lieb und teuer sind. Katzen sind zwar sehr vorsichtige und geschickte Tiere, Kitten müssen in dieser Hinsicht aber erst noch vieles lernen. Katzensicher machen heißt deswegen auch, Kostbares sichern. Dekogegenstände räumen Sie am besten gleich weg, die Einrichtung braucht vielleicht vorübergehend den einen oder anderen Schutzbezug. Kratzangebote verhindern zwar, dass die Katzen gezielt ihre Krallen an Möbeln schärfen. Geraten die Kätzchen ins Rutschen, kommen aber schon mal allein durch den Schreck die Krallen zum Vorschein. Das kann beispielsweise ganz leicht auf einem glatten Ledersofa passieren.

Eingewöhnung beim Katzenbabys aufziehen

Die völlig neue Umgebung verunsichert Katzenbabys in den ersten Tagen. Geben Sie dem Familienzuwachs Zeit, sich an die Veränderungen zu gewöhnen. Lassen Sie mehrere Kätzchen unbedingt zusammen. Haben Sie sich ein einzelnes Kitten geholt, braucht dieses besonders viel Einfühlungsvermögen.

Versuchen Sie, für die Katzenbabys einen möglichst nahtlosen Übergang von ihrem früheren zu ihrem jetzigen Zuhause zu gestalten. Übernehmen Sie Rituale, die der Züchter oder die Züchterin begonnen hat (lesen Sie dazu auch "Deine Regeln, meine Regeln"). Behalten Sie das gewohnte Futter bei und eventuell auch die Katzenstreu.

Wenn Sie ein Kätzchen aus schwierigen Verhältnissen übernehmen, ist ein ausgeprägtes Fingerspitzengefühl erforderlich. Lassen Sie sich von der vermittelnden Tierschutzorganisation oder den Mitarbeitern im Tierheim beraten. Nach einigen Tagen oder Wochen mit dem Tier können diese oft wertvolle Tipps und Hinweise geben. Überdies sollten Sie das Kitten ganz genau beobachten. Aus seinem Verhalten lässt sich schließen, was es gerade benötigt (s. auch "Verhalten deuten"). Drängen Sie sich nicht nie auf. Das Kätzchen kommt von allein, wenn es Kontakt sucht. Führen Sie behutsam Rituale ein und fördern Sie gewünschte Verhaltensweisen bei der Katze durch positive Verstärkung.

Ganz kleine Katzenbabys aufziehen

Von seriösen Anbietern bekommt man Katzenbabys erst, wenn diese ohne Mutter zurechtkommen. Züchter oder Besitzer, deren Katze (unbeabsichtigt) trächtig geworden ist, haben auch mit den vollkommen hilflosen Neugeborenen zu tun. In den ersten beiden Wochen kümmert sich hauptsächlich die Katzenmama um ihre Kleinen. Läuft alles gut, muss man lediglich dafür sorgen, dass die Mutter ausreichend Ruhe und kraftspendende Nahrung bekommt. Anschließend beginnt allmählich die Sozialisierungsphase, in der man die Kitten nach und nach an andere Tiere, Menschen und verschiedene Alltagssituationen heranführen sollte.

Eine extrem große Herausforderung entsteht, wenn keine Katzenmutter da ist. Die Kleinen müssen in regelmäßigen (kurzen) Abständen Milch bekommen und rund um die Uhr versorgt werden. Für Unerfahrene ist ein Besuch beim Tierarzt anzuraten. Er erklärt, was genau wie oft zu füttern ist und steht als Ansprechpartner bei allen entstehenden Problemen zur Verfügung .

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